Gründung einer GmbH in Deutschland durch ausländische Investoren
- Martin Kanopka
- 22. März
- 2 Min. Lesezeit
Deutschland ist nicht nur wirtschaftlich stark, sondern auch ein attraktiver Standort für ausländische Unternehmer und Investoren. Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist dabei eine der beliebtesten Rechtsformen für Unternehmensgründungen. Doch welche Voraussetzungen gelten – und worauf müssen internationale Gründer besonders achten?
In diesem Artikel geben wir einen praxisnahen Überblick über die wichtigsten Schritte, Anforderungen und Fallstricke bei der Gründung einer GmbH in Deutschland.
1. Warum eine GmbH?
Die GmbH bietet zahlreiche Vorteile:
Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen
Flexibilität in der Gestaltung des Gesellschaftsvertrags
Hohe Akzeptanz bei Geschäftspartnern und Banken
Klare rechtliche Struktur
Für viele ausländische Investoren ist die GmbH die ideale Rechtsform, um in Deutschland Fuß zu fassen.
2. Voraussetzungen für die Gründung
a) Gesellschafter
Eine oder mehrere natürliche oder juristische Personen, auch mit Wohnsitz oder Sitz im Ausland.
Kein Wohnsitz in Deutschland erforderlich – aber: Notarielle Beurkundung vor Ort oder per konsularischer Vertretung ist notwendig.
b) Stammkapital
Mindestkapital: 25.000 EUR
Mindesteinzahlung bei Gründung: 12.500 EUR
Geldeinlagen oder Sacheinlagen möglich, letztere erfordern eine genaue Bewertung.
c) Gesellschaftsvertrag (Satzung)
Muss notariell beurkundet werden
Inhalt: Firma, Sitz, Gegenstand des Unternehmens, Stammkapital, Geschäftsanteile
d) Geschäftsführung
Mindestens ein Geschäftsführer (kann Ausländer sein)
Kein Wohnsitz in Deutschland erforderlich, aber Erreichbarkeit muss gewährleistet sein
3. Der Gründungsprozess Schritt für Schritt
a) Vorbereitung
Festlegung von Firma und Unternehmenszweck
Auswahl des Sitzes und der Gesellschafter
Abstimmung des Gesellschaftsvertrags
b) Notarielle Beurkundung
Unterzeichnung der Gründungsurkunde durch alle Gesellschafter
Übersetzungen bei fremdsprachigen Gesellschaftern ggf. erforderlich
c) Kapitalnachweis
Einzahlung des Stammkapitals auf ein Geschäftskonto
Vorlage eines Kontoauszugs zur Bestätigung
d) Eintragung ins Handelsregister
Anmeldung durch den Notar
Bearbeitungsdauer: in der Regel 1–3 Wochen
e) Steuerliche Registrierung
Anmeldung beim Finanzamt
Erhalt der Steuernummer und ggf. der Umsatzsteuer-ID
f) Eröffnung des Geschäftsbetriebs
4. Wichtige rechtliche und steuerliche Aspekte
Geschäftsadresse in Deutschland ist erforderlich – virtuelle Büros sind nur begrenzt zulässig.
Buchführungspflicht und Erstellung eines Jahresabschlusses
Gewerbeanmeldung bei der örtlichen Behörde
5. Typische Herausforderungen für ausländische Investoren
Sprachliche Barrieren und Verständnis der juristischen Feinheiten
Eröffnung eines Bankkontos ohne Wohnsitz kann aufwendig sein
Verzögerungen durch fehlende Dokumente oder Apostillen/Legalisierungen
Ein erfahrener Anwalt kann hier viel Zeit und Aufwand sparen.
6. Fazit: Gute Planung zahlt sich aus
Die GmbH-Gründung in Deutschland ist auch für ausländische Investoren ein gut strukturierter, aber nicht ganz unkomplizierter Prozess. Mit der richtigen Beratung und professioneller Begleitung lässt sich der Markteintritt jedoch effizient und rechtssicher gestalten.
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